Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 62/00

Magdeburg, den 6. Oktober 2000

Kunst im Justizvollzug: Gefangene stellen im Magdeburger Dom ihre Bilder aus

Magdeburg. (MJ) Strafgefangene der Justizvollzugsanstalt (JVA) Magdeburg stellen erstmals ihre Bilder, die während der Haftzeit entstanden sind, im Magdeburger Dom aus. Gezeigt werden 20 Werke in verschiedenen Techniken (Acryl, Aquarell, Mischtechnik), die im Rahmen des Malzirkels in der Anstalt entstanden sind. "Soziale und kulturelle Projekte wie diese tragen zu einer sinnvollen Gestaltung der Haftzeit bei", so Sachsen-Anhalts Justizministerin Karin Schubert (SPD). "Mit der Möglichkeit, ihre Bilder einer breiten öffentlichkeit vorzustellen, erfahren die Häftlinge aber auch, dass sie nach wie vor ein Teil der Gesellschaft sind, in die sie zurückkehren werden. Diese Motivation brauchen straffällig gewordene Menschen, um künftig selbstverantwortlich ein straffreies Leben führen zu können", ist die Ministerin überzeugt.

Der Seelsorger der JVA Magdeburg, Pater Ansgar, betreut die künstlerische Arbeit der Gefangenen seit über sechs Jahren in Zusammenarbeit mit der Halberstädter Künstlerin Gudrun Ermrich. Beide leiten ein gleiches Projekt in der JVA Halberstadt. ähnliche Zirkel gibt es auch in den anderen Justizvollzugsanstalten des Landes sowie der Jugendanstalt Halle. In einem landesweiten Zeichen- und Malwettbewerb des Landesverbandes für Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt e. V. sind die Arbeiten, die in diesem Kreisen entstanden sind, in diesem Jahr erneut prämiert worden. Sieger des diesjährigen Wettbewerbs war ein Gefangener aus der JVA Halle.

Die Ausstellung im Magdeburger Dom wird am Sonntag,

8. Oktober 2000, um 11.30 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst durch den Domprediger Giselher Quast in Anwesenheit der Seelsorger der JVA Magdeburg, Pater Ansgar und Pfarrer Ulrich Affeldt, eröffnet und für zwei Wochen zu sehen sein.

Zu Ihrer Information: In den sieben Justizvollzugsanstalten des Landes sowie der Jugendanstalt (JA) Halle gehört neben den Arbeits- und Fortbildungsmaßnahmen ein soziales und kulturelles Freizeitangebot zum Alltag. Dieses besteht ¿ je nach Anstalt ¿ beispielsweise aus Malzirkeln, Aquaristik, Englischkursen, Basteln, Musik- und Kochkursen. Da bei jugendlichen Straftätern der Erziehungsgedanke im Vordergrund steht, ist das Freizeitangebot der JA Halle besonders umfangreich: Neben dem Sportangebot (Fußball, Basketball, Volleyball, Tischtennis, Trainingsraum) besteht beispielsweise die Möglichkeit, an einer Verkehrserziehung teilzunehmen oder an der Herausgabe einer Anstaltszeitung mitzuwirken.

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