Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz
Justiz diskutiert ?Malta-Masche?
26.10.2015, Magdeburg – 66
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Magdeburg. Sachsen-Anhalt bereitet zum Europäischen Tag der Justiz eine
Infoveranstaltung für Justizbedienstete vor, die sich mit Reichsbürgern oder
Selbstverwaltern konfrontiert sehen, die die Bundesrepublik und ihre Justiz nicht
anerkennen und deren Mitarbeitern darum mit finanziellen Repressalien drohen. Im Fokus: die ?Malta-Masche?.
Aus anderen
Bundesländern sind Fälle bekannt, dass Reichsbürger oder Selbstverwalter
erfundene Schadenersatzforderungen gegen Richter und Justizbedienstete in ein Schuldnerregister
in den USA eintragen lassen und diese Forderungen dann an ein
Inkasso-Unternehmen in Malta abtreten. Diese Firma könnte ein dem vereinfachten
Mahnverfahren vergleichbares Verfahren anstrengen, mit dem ein Versäumnisurteil
erwirkt werden könne. Von einem maltesischen Gericht könnte in der Folge ein
Mahnbescheid über zum Teil horrende Summen erlassen werden. Reagiere der
Betroffene nicht, könnte ein stattgebendes Urteil ergehen, das in Deutschland
vollstreckt werden solle, so die Idee der Reichsbürger oder Selbstverwalter.
Sachsen-Anhalts
Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb hält Sorgen für unbegründet, dass sich Justizbedienstete
in Sachsen-Anhalt Forderungen aus Malta gegenüber sehen. Bescheide würden nicht
zugestellt, sondern an die maltesische Zentralstelle zurückgesendet. Damit
müsse auch kein Betroffener individuell nachweisen, dass es sich um
unbegründete Phantasie-Forderungen handele.
Wo dennoch
Handlungsbedarf besteht, soll bei einer gemeinsamen Veranstaltung des
Ministeriums für Justiz und Gleichstellung und des Bundes der Richter und
Staatsanwälte in Sachsen-Anhalt am 29. Oktober, 17.15 Uhr, im Magdeburger
Justizzentrum diskutiert werden.
Ein Experte aus dem
Bereich Verfassungsschutz führt zum Thema ?Reichsbürger in Sachsen-Anhalt? ein,
Kolleginnen und Kollegen vom Auswärtigen Amt, aus dem Bundesministerium für
Justiz und Verbraucherschutz und von Sachsen-Anhalts Ministerium für Justiz und
Gleichstellung, informieren im Anschluss über die ?Malta-Masche?.Weitere Informationen zur "Malta-Masche" erhalten Sie über diesen Link.
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