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Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

15 Jahre Ansprechpartner in den Justizvollzugsanstalten Sachsen-Anhalts

18.09.2015, Magdeburg – 52

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

 

 

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Magdeburg. Geiselnahmen, Überfälle und tätliche

Angriffe durch Gefangene, Todesfälle, Bergung von Suizid- oder

Verletzungsopfern und andere starke Ängste und Spannungen auslösende Ereignisse

im Justizvollzug sind für die Bediensteten aller Laufbahnen in besonderem Maße

psychisch belastend. Bei einem Teil der Bediensteten können sich als Folge

posttraumatische Belastungsstörungen und andere psychische Störungen mit

langfristigen gesundheitlichen und psychosozialen Beeinträchtigungen bis hin zu

dauernder Dienstunfähigkeit entwickeln.

 

 

 

Um dem

entgegenzuwirken, ist im Jahr 2000 durch den Traumatherapeuten Dr. Georg Pieper

aus Marburg das Projekt ?Bewältigung von Übergriffen und traumatischen Stress

in Justizvollzugsanstalten (BÜTS)? initiiert worden. Geeignete und

interessierte Justizvollzugsbeamte sind im Aus- und Fortbildungsinstitut der

Justiz in Benneckenstein von Dr. Pieper Schritt für Schritt ausgebildet worden.

 

 

 

Die geschulten

Ansprechpartner sind in der Lage, schwer belastete oder traumatisierte Kollegen

zu erkennen, ihnen erste Hilfestellungen anzubieten, eine Reihe von

Beratungsgesprächen durchzuführen und ihnen evtl. weitere Betreuung oder

Behandlung zu vermitteln.

 

 

 

Die Aufgaben der Ansprechpartner

bestehen darin, in ein bis drei Gesprächen die Situation eines Kollegen mit

traumatischen Stresserfahrungen zu klären. In manchen Fällen kann dies

ausreichen, und eine Verfestigung und Verschlimmerung der traumatischen

Erfahrungen verhindern sowie eine aktive Weiterbearbeitung der Erlebnisse im

Freundes- oder Kollegenkreis fördern. Auf diese Weise sollen besonders bei den

durch ein dramatisches Ereignis leicht und mittelschwer Betroffenen -

längerfristige psychische Probleme, unter Umständen auch posttraumatische

Belastungsstörungen, verhindert werden. Besonders schwer betroffene Personen

sollen schnell einer effektiven Traumatherapie zugeführt werden.

 

 

 

Seit nunmehr 15

Jahren halten die aktuell 14 Justizvollzugsbeamten ihr Angebot als Ansprechpartner

in den Justizvollzugsanstalten Burg, Halle, Dessau-Roßlau, Volkstedt, der

Jugendanstalt Raßnitz und dem LBBG vor. Alle waren sie bereits mehrfach im

Einsatz. Dass davon keiner etwas bemerkt, ist gewollt. Sie sind insoweit

psychologischem Hilfspersonal gleichgestellt und unterliegen der

Schweigepflicht. Es versteht sich von selbst, dass die Ansprechpartner keine

Therapie machen. Sie wurden dafür besonders geschult und erkennen diese Grenze.

 

Das Angebot der

kollegialen Ansprechpartner stößt bei den Bediensteten auf sehr positive

Resonanz und wird in den meisten Fällen gerne in Anspruch genommen.

 

 

 

In den zwei

Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr werden u. a. aktuelle Fälle supervidiert

und die Gesprächsführung weiter trainiert und optimiert. Im September feiert

das Team 15-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wünschen wir den

Ansprechpartnern weniger Einsätze ? das bedeutet auch weniger belastende

Ereignisse für die Bediensteten des Landes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel:   0391 567-6235Fax:  0391 567-6187Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de

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