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Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Jugendstrafvollzug: Jugendanstalt Raßnitz eingeweiht/ 79 Millionen Euro investiert - Größtes Bauvorhaben des Landes

05.08.2005, Magdeburg – 46

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

 

 

 

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 46/02

 

Magdeburg, den 2. Oktober 2002

 

Jugendstrafvollzug: Jugendanstalt Raßnitz eingeweiht/ 79 Millionen Euro investiert - Größtes Bauvorhaben des Landes

 

Magdeburg/Raßnitz (MJ/MF). Nach rund 28monatiger Bauzeit ist am Mittwoch die neue Jugendanstalt Raßnitz offiziell eingeweiht worden. Mit einer Investitionssumme von 78,8 Millionen Euro ist die Jugendanstalt das bislang größte Bauvorhaben des Landes Sachsen-Anhalt und eine der bundesweit modernsten Vollzugsanstalten. Die Jugendanstalt verfügt über insgesamt 398 Haftplätze. In ihr verbüßen junge männliche Gefangene, die zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ihre Jugendstrafe. Die jugendlichen Straftäter waren bislang in der Jugendanstalt Halle untergebracht. Aufgrund des Bauzustandes ist diese Anstalt für einen zeitgemäßen Jugendstrafvollzug nicht mehr geeignet. Die bislang in Halle untergebrachten Gefangenen werden bis Mitte Oktober nach Raßnitz umziehen.

An der offiziellen Einweihung nahmen unter anderem Justizminister Curt Becker, Finanzstaatssekretär Ulrich Koehler, zahlreiche Landtagsabgeordnete, Kommunalpolitiker, Vertreter des Staatshochbauamtes, der Kirchen sowie von Vereinen und Verbänden teil.

Justizminister Curt Becker betonte bei der Einweihung, dass die mit dem Bau der Jugendanstalt geschaffenen Haftplätze dringend gebraucht werden. Zwar werde die angespannte Belegungssituation in den Justizvollzugsanstalten mit der Inbetriebnahme nicht beseitigt, jedoch werde es in den übrigen Anstalten zu einer spürbaren Entspannung kommen. In Sachsen-Anhalt gibt es insgesamt neun Justizvollzugsanstalten, in denen im September (Stichtag: 16. September 2002) 2.815 Gefangene untergebracht waren.

Mit der Einweihung der Jugendanstalt seien optimale Bedingungen geschaffen worden, "um den jungen Gefangenen eine echte Chance zu geben, während des Strafvollzuges eine geistige Kehrtwendung zu vollziehen und ihrem Leben eine andere ¿ vor allem aber gesetzeskonforme ¿ Richtung zu geben", fügte der Minister hinzu. Das in die Anstalt investierte Geld sei gut angelegt. "Wir tun gut daran, in der Zeit der Inhaftierung alles Menschenmögliche zu versuchen, um diese jungen Menschen wieder auf die gerade Bahn zu bringen ¿ in ihrem und vor allem aber auch im Interesse der Gesellschaft", betonte der Ressortchef.

Finanzstaatssekretär Ulrich Koehler hob in seiner Rede das Engagement der Staatshochbauverwaltung während der Baudurchführung hervor. "Dem Verhandlungsgeschick des Staatshochbauamtes Merseburg ist es zu verdanken, dass trotz der Firmeninsolvenz des Hauptauftragnehmers der materielle und finanzielle Verlust für die meisten Handwerksbetriebe und für das Land in Grenzen gehalten werden konnte. Dies ist um so erfreulicher, da rund 95 Prozent der bauausführenden Firmen und Nachunternehmer aus den neuen Bundesländern kamen."

Koehler dankte außerdem allen am Bau Beteiligten, die "zu jeder Jahreszeit, bei Hitze, Kälte, Wind und Regen auf der Baustelle ihr Engagement gezeigt haben." Sie hätten alle dazu beigetragen, dass nach nur 28 Monaten reiner Bauzeit unter Einhaltung des genehmigten Kostenrahmens die Schlüsselübergabe erfolgen konnte.

Bei der Planung der Jugendanstalt Raßnitz wurde entsprechend dem gesetzlichen Auftrag, den Jugendstrafvollzug erzieherisch auszugestalten, ein besonderer Schwerpunkt auf den Komplex der Schulungs-, Ausbildungs- und Werkstättenbereiche gelegt. So können die jungen Gefangenen das Berufsvorbereitungsjahr in mehreren Fachrichtungen, sowie die Hauptschule oder Realschule abschließen. In den Lehreigenbetrieben der Anstalt werden Ausbildungsmöglichkeiten zum Maler/Lackierer, Maurer, Tischler, Gas- und Wasserinstallateur oder Garten- und Landschaftsgestalter angeboten. Falls die Strafzeit ausreicht, können die entsprechenden Abschlüsse gemacht werden. Darüber hinaus gibt es fünf Bereiche für Unternehmerbetriebe, in denen vielfältige Arbeitsmöglichkeiten angeboten werden können.

Für behandlungsintensive Gefangene mit erheblichen Defiziten in der Persönlichkeitsentwicklung gibt es in der Jugendanstalt Raßnitz besondere Betreuungs- und Behandlungsmaßnahmen wie z. B. Arbeitstherapie. Da das Gros der Straftaten junger Menschen in der Freizeit begangen wird und auf die vielfach unzureichend ausgeprägte Fähigkeit zur sinnvollen Freizeitgestaltung zurückzuführen ist, wurden auf dem Anstaltsgelände ein Sportplatz sowie eine Sporthalle errichtet. Darüber hinaus wurden alle Hafthäuser mit Fitness- und Bastelräumen ausgestattet, um die jungen Gefangenen an eine sinnvolle und strukturierte Freizeitgestaltung heranzuführen.

Die Unterbringung der Inhaftierten erfolgt im so genannten Wohngruppenvollzug, der im Gegensatz zu herkömmlichen Unterbringungsformen bessere Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche (Re-) Sozialisierung der jungen Gefangenen darstellt. Die Jugendanstalt Raßnitz ist mit einem hochmodernen und aus mehreren Komponenten bestehenden Sicherheitssystem ausgestattet, das ein Höchstmaß an Ausbruchssicherheit sowie eine ständige überwachung der jungen Gefangenen gewährleistet.

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