Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 48/02

Magdeburg, den 16. Oktober 2002

Frühere Präsidentin des Amtsgerichts Halle verstorben

Magdeburg/Halle (MJ). Im Alter von 67 Jahren ist am Montag nach schwerer Krankheit die frühere Präsidentin des Amtsgerichts Halle, Eva Flume-Brühl, verstorben. Frau Flume-Brühl leitete das größte Amtsgericht Sachsen-Anhalts sechs Jahre lang und war Ende Oktober vergangenen Jahres in den Ruhestand versetzt worden. "In diesen Jahren hat Frau Flume-Brühl wesentlich zum Aufbau und zur Umstrukturierung des Amtsgerichts sowie zu der Errichtung des Justizzentrums in Halle beigetragen", würdigte Justizminister Curt Becker das Wirken der Juristin. Ihrem Engagement, Elan und Einfühlungsvermögen sei zu verdanken gewesen, dass sich das Gericht einheitlich modern, effektiv und bürgernah präsentiert und einen Vergleich mit Gerichten in den alten Bundesländern nicht zu scheuen brauche.

Eva Flume-Brühl war im September 1995 nach Sachsen-Anhalt gekommen. Sie wurde 1935 in Berlin geboren. Nach ihrem Abitur 1954 nahm sie 1955 das Studium der Rechtswissenschaft auf und legte 1959 die erste juristische Staatsprüfung in Köln ab. Nach der zweiten juristischen Staatsprüfung 1964 in Düsseldorf trat Eva Flume-Brühl als Gerichtsassessorin in den Justizdienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Anfang 1968 wurde die Juristin zur Richterin am Landgericht beim Landgericht Düsseldorf ernannt. Ab September 1968 war sie als Richterin am Amtsgericht Neuss tätig und nahm dort ab 1979 Aufgaben in der Verwaltung als aufsichtsführende Richterin wahr.

Während der Zeit bei dem Amtsgericht Neuss wurde die Juristin 1991 zum Aufbau der Justiz in den Neuen Bundesländern für drei Jahre nach Mecklenburg-Vorpommern abgeordnet. Am früheren Bezirksgericht Neubrandenburg war sie als Vorsitzende des Schwurgerichts und stellvertretende Vorsitzende der Berufungszivilkammer sowie als Pressesprecherin tätig. Darüber hinaus nahm Eva Flume-Brühl am früheren Kreisgericht Röbel die Aufgaben der amtierenden Direktorin wahr und leitete beim früheren Kreisgericht Neubrandenburg die Kammer für Handelssachen. Im März 1995 kam die Juristin im Wege der Abordnung erstmals nach Sachsen-Anhalt und war für sechs Monate am Oberlandesgericht Naumburg tätig. Im Anschluss wurde sie im September 1995 in den Justizdienst des Landes Sachsen-Anhalt versetzt und zur Präsidentin des Amtsgericht Halle-Saalkreis ernannt. Nach Vollendung ihres 66. Lebensjahres trat sie in den Ruhestand.

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