Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 013/06

Ministerium der Justiz -

Pressemitteilung Nr.: 013/06

Magdeburg, den 13. Februar 2006

Justizminister Curt Becker:

Justiz ist über Ländergrenzen hinweg eine lernende Organisation

Magdeburg/Schönebeck (MJ). Das Amtsgericht Schönebeck stellt

sich als erste Justizbehörde in Sachsen-Anhalt einem Bundesländer übergreifenden

Leistungsvergleich. Heute gab Justizminister Curt Becker den Startschuss für

die Beteiligung des Amtsgerichts Schönebeck an dem niedersächsischen Projekt

¿Amtsgerichte im Leistungsvergleich¿ (AGiL). ¿AGiL ist ein spannender Prozess,

mit dem Ziel von denjenigen zu lernen, die am besten organisiert sind. Auf

diesem Weg entwickelt sich die Justiz über Ländergrenzen hinweg zu einer

lernenden Organisation¿, sagte er.

Dieses Benchmarking-Verfahren, das erstmals von den Oberlandesgerichten Braunschweig, Celle und Oldenburg erprobt wurde, ist ein Projekt, durch das

systematisch Geschäftsabläufe und die Arbeit von Organisationseinheiten erfasst

und verglichen werden. Dabei geht es nicht um einen Leistungswettbewerb oder

ein Ranking, sondern darum, vom Besten zu lernen.

¿Das ist der Versuch, das Innovationspotenzial der

Mitarbeiter der Gerichte noch besser zu erkennen und zu nutzen¿, sagte der

Minister und weiter: ¿Das gute partnerschaftliche Verhältnis zur Justiz in

Niedersachsen ermöglicht uns diesen ersten Test in Schönebeck. Damit entsteht

erstmals ein Länder übergreifender Vergleichsring zwischen Niedersachsen und

Sachsen-Anhalt¿, so Becker. Erweise sich die Methode als geeignet für die hiesige

Justiz, könne künftig über eine flächendeckende Ausweitung in der ordentlichen

Gerichtsbarkeit nachgedacht werden. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Oberlandesgerichten Naumburg und Braunschweig ist ein konstruktiver Dialog bereits entstanden.

Justizminister Becker dankte besonders dem Präsidenten des Oberlandesgerichts

Edgar Isermann, dass er Sachsen-Anhalt das Know-How von AGiL zur Verfügung

stellt. ¿Davon können wir nur profitieren¿, so Becker.

Das Amtsgericht Schönebeck wird sich im AGiL-Verfahren mit

acht Amtsgerichten des Landgerichtsbezirks Braunschweig austauschen. Ausgangspunkt

des Verfahrens ist die Erkenntnis, dass kein Amtsgericht in allen Bereichen

optimal arbeitet, jedes aber über spezielle Stärken verfügt, von denen auch

andere Amtsgerichte lernen könnten. Im Vordergrund der Untersuchung stehen die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch die Selbstreflexion und die

Kommunikation über ihre Arbeit das Optimierungspotenzial erkennen und umsetzen

sollen.

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