Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 36/01

Magdeburg, den 14. August 2001

Justizvollzug: Gefangene stellen nach Malwettbewerb im Magdeburger Amtsgericht Bilder aus

Magdeburg. (MJ) Keine leichte Entscheidung für die Jury: Mit 65 Teilnehmern haben so viele Strafgefangene wie noch nie an dem Malwettbewerb in den Justizvollzugsanstalten des Landes Sachsen-Anhalt teilgenommen. Sieger ist in diesem Jahr ein Häftling aus der Jugendanstalt (JA) Halle. Mit seinem farbintensiven Aquarell hat der 23-jährige bei dem Wettbewerb den ersten Platz belegt. Der zweite Preis geht an einen Gefangenen aus der JVA Halle, der dritte an einen Inhaftierten der JVA Volkstedt. Ihre Arbeiten sowie die der Mitbewerber werden in einer Ausstellung im Amtsgericht Magdeburg gezeigt, die am Dienstag, 14. August 2001 , durch die Justizministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Karin Schubert (SPD), eröffnet wird.

"Neben der hohen Beteiligung der Gefangenen an einer sinnvollen Beschäftigung während der Inhaftierung freut es mich besonders, dass in diesem Jahr ein junger Mensch als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen ist", so die Ministerin anlässlich der Ausstellungseröffnung. "Dieses Ergebnis bestärkt mich, insbesondere im Jugendvollzug das Angebot sinnvoller Freizeitmaßnahmen fortzusetzen und auszubauen. Denn viele Straftäter sind zu Beginn ihrer Inhaftierung überhaupt nicht in der Lage ihre Freizeit selbstständig zu gestalten." Ein Umstand, der nicht selten dazu führe, dass eine Straftat verübt werde. "Will man diesen Menschen eine reelle Zukunftschance eröffnen, muss man ihnen während der Inhaftierung durch sinnvolle Freizeitangebote auch Alternativen für die Bewältigung des Alltags aufzeigen. Denn nur so können wir dazu beitragen, neue Straftaten - und somit weitere Opfer - zu verhindern", betont Justizministerin Schubert.

Der dritte Malwettbewerb in den Justizvollzugsanstalten ist - wie in den Vorjahren - von dem Landesverband für Straffälligen- und Bewährungshilfe Sachsen-Anhalt e. V. ausgerichtet worden. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich fast doppelt so viele Gefangene an dem Projekt beteiligt. Der Sieger des Wettbewerbs erhält eine Prämie in Höhe von 450 Mark. Die Bilder des Wettbewerbs sind in den kommenden drei Monaten in der Strafabteilung des Amtsgerichts Magdeburg zu den Geschäftszeiten sehen.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen zu der Eröffnung der Ausstellung durch Justizministerin Karin Schubert am

Dienstag, 14. August 2001, um 14 Uhr

im Amtsgericht Magdeburg, Strafrechtsabteilung

Liebknechtstr. 65 - 91, Magdeburg.

Zu Ihrer Information: In den sieben Justizvollzugsanstalten und der Jugendanstalt des Landes Sachsen-Anhalt sitzen zurzeit (Stand: 1. August 2001) insgesamt 2586 Gefangene ein. In den Haftanstalten gehört neben den Arbeits- und Fortbildungsmaßnahmen ein soziales und kulturelles Freizeitangebot zum Alltag. Dieses besteht - je nach Anstalt - aus Malzirkeln, Aquaristik, Englischkursen, Basteln, Musik- und Kochkursen. Da bei jugendlichen Straftätern durch das Jugendgerichtsgesetz der Erziehungsgedanke im Vordergrund steht, ist das Freizeitangebot der Jugendanstalt Halle besonders umfangreich: Neben dem Sportangebot (Fußball, Basketball, Volleyball, Tischtennis, Trainingsraum) besteht beispielsweise die Möglichkeit, an einer Verkehrserziehung teilzunehmen oder an der Herausgabe einer Anstaltszeitung mitzuwirken.

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