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Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Bekämpfung von Kinder- und Jugendkriminalität/ Justizministerin Karin Schubert: Gezielte Maßnahmen und Kontinuität statt Populismus

28.09.2001, Magdeburg – 47

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

 

 

 

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 47/01

 

Magdeburg, den 28. September 2001

 

Bekämpfung von Kinder- und Jugendkriminalität/ Justizministerin Karin Schubert: Gezielte Maßnahmen und Kontinuität statt Populismus

 

Magdeburg/ Marburg. (MJ) Die Justizministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Karin Schubert (SPD) hält an dem Erziehungsgedanken des Jugendrechts fest. "Will man Kinder- und Jugendkriminalität wirkungsvoll bekämpfen, helfen keine populistischen Forderungen nach einer Verschärfung des Jugendrechts und härteren Strafen. Vielmehr kommt es darauf an, die Defizite bei der Umsetzung der Gesetze zu beseitigen", so die Ministerin anlässlich des 25. Deutschen Jugendgerichtstages der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfe (DVJJ), der heute in Marburg eröffnet wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sei eine enge Zusammenarbeit der staatlichen Institutionen ebenso wichtig wie Präventionsarbeit, die insbesondere das familiäre Umfeld der Kinder und Jugendlichen miteinbezieht.

"Für die Justiz stellen sich in diesem Zusammenhang vor allen Dingen zwei Aufgaben: Kontinuität während eines Jugendstrafverfahrens und Unterstützung der Eltern oder des Vormundes durch entsprechende Maßnahmen der Familien- und Vormundschaftsgerichte", betont Karin Schubert. Bei der Besetzung der Jugenddezernate bei Gerichten und Staatsanwaltschaften sei es darum wichtig, häufige personelle Veränderungen zu vermeiden. "Wirkungsvolle Maßnahmen können nur ergriffen werden, wenn Jugendämter, Polizei und Justiz eng miteinander zusammenarbeiten. Dafür ist es aber auch wichtig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der entsprechenden Stellen kurzfristig aktiv werden können. Ständig wechselnde Ansprechpartner sind hierbei ein Hindernis, das sich vermeiden ließe", ist die Ministerin überzeugt.

Darüber hinaus fordert Karin Schubert, Jugendrichterinnen und Jugendrichter auch die familien- und vormundschaftsrichterlichen Erziehungsaufgaben für Jugendliche zu übertragen. "Denn nur so kann seitens der Justiz eine Unterstützung der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder gewährleistet werden", ist sie überzeugt. In der Praxis werde diese Möglichkeit des Jugendgerichtsgesetz jedoch zu selten umgesetzt. Kinder- und Jugendkriminalität habe ihre Ursachen aber häufig im familiären Umfeld und ihre erfolgreiche Bekämpfung sei nur möglich, wenn sie zu einem frühen Zeitpunkt beginne. "Hier ist die Justiz - in Zusammenarbeit mit den anderen Fachbereichen - gefordert, frühzeitig aber auch angemessen einzugreifen, wenn die Eltern überfordert sind und das Wohl des Kindes gefährdet ist", betont die Ministerin.

 

Zu Ihrer Information: Der 25. Deutsche Jugendgerichtstag "Jugend, Gesellschaft und Recht im neuen Jahrtausend; der Blick zurück nach vorn" des DVJJ findet vom 28. September bis 2. Oktober 2001 in Marburg statt.

Die DVJJ ist 1917 in Berlin gegründet worden und setzt sich aus Vertretern verschiedenster Berufsgruppen innerhalb der Justiz im Bereich der Jugendarbeit zusammen. Ihr Ziel ist, ein Forum für fachliche, fachpolitische und öffentliche Diskussion in der Jugendkriminalrechtspflege sowie der Jugendkriminal- und Jugendhilfepolitik zu sein. In fast allen Bundesländern haben sich die Mitglieder zu Regional- und Landesgruppen zusammengeschlossen. Der DVJJ-Landesverband Sachsen-Anhalt besteht seit 1991, Vorsitzender ist Oberstaatsanwalt Klaus Breymann.

 

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