Menu
menu

Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz

Ausstellungsbesuch und Vorträge in der kürzesten Nacht des Jahres

20.06.2017, Magdeburg – 25

  • Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

 

 

Normal

0

 

 

 

 

 

 

 

21

 

 

false

false

false

 

DE

X-NONE

X-NONE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sangerhausen (MJ). Im Rahmen des

Begleitprogramms zur Ausstellung ?Justiz im Nationalsozialismus. Über

Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes? gibt es im Amtsgericht Sangerhausen zwei

Vorträge, die sich speziell mit der Region Sangerhausen beschäftigen.

 

 ?Politische

Strafjustiz im ?Dritten Reich? ? Der Altkreis Sangerhausen? (18:30 Uhr) und

?Verfahren der Sondergerichte Halle und Erfurt gegen Beschuldigte aus

Sangerhausen und Umgebung? (20 Uhr)

 

 sind

die Themen der Historiker Dr. Daniel Bohse (Magdeburg) und Michael Viebig

(Halle), die am

 

 Mittwoch, 21. Juni

2017

 

im Amtsgericht

Sangerhausen

 

Markt 3

 

vorgetragen

werden. Aus diesem Grunde ist die Ausstellung

im Goldenen Saal des Amtsgerichts an diesem Tag von 18 bis 21 Uhr zusätzlich

geöffnet.

 

 

 

In

seinem Vortrag stellt Daniel Bohse einige Verfahrenskomplexe vor, in den denen

das Amtsgericht Sangerhausen sowie auswärtige Gerichte in der Zeit des

Nationalsozialismus gegen Menschen aus dem Altkreis Sangerhausen verhandelten.

Diese betrafen nicht nur erklärte Gegner des NS-Regimes, sondern vor allem

Menschen, die als unangepasst galten oder gegen eine der zahlreichen nach

Kriegsbeginn erlassenen Verordnungen verstoßen hatten.  

 

 

 

Im

Mai 1940 verurteilte das Sondergericht Halle den 1901 in Sangerhausen geborenen

Hans Hornickel zu zwei Jahren Zuchthaus. Der in der Maschinenfabrik

Sangerhausen beschäftigte Familienvater  hatte

seit Kriegsbeginn die Nachrichten ausländischer Rundfunkstationen gehört und

seinen Arbeitskollegen weitererzählt. Eine Entlassung Hornickels während des

Krieges war nicht vorgesehen. Noch Monate nach dem eigentlichen Strafende

befand er sich in Haft, wurde von dort direkt in eine Strafeinheit der

Wehrmacht überstellt und fiel bei einem Einsatz im März 1944 an der Ostfront. Der

Vortrag von Michael Viebig zeigt solche und ähnliche Entscheidungen der Sondergerichte

Halle und Erfurt, deren politisch motivierte Rechtsprechung der Stabilisierung

der Situation an der ?Heimatfront? dienen sollte. Dr.

Daniel Bohse, Jahrgang 1974 und aufgewachsen in Sangerhausen, ist Leiter der

Gedenkstätte Moritzplatz in Magdeburg. Seit 2008 ist er außerdem Mitgestalter

des Ausstellungsprojektes zur Justiz im Nationalsozialismus auf dem Gebiet des

heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Michael Viebig, Jahrgang 1960, Historiker

und Leiter der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), ist wissenschaftlicher

Leiter des Projektes.

 

Die

Vorträge sind Teil der Wanderausstellung zur NS-Justiz auf dem Territorium des

heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Sie ist im Amtsgericht noch bis Freitag, 23.

Juni 2017 jeweils Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 13 Uhr

zu besichtigen. Voranmeldungen für Gruppen sind unter 03464 ? 253 110 und ag-sgh@justiz.sachsen-anhalt.de möglich.

 

Nähere Informationen

unter https://mj.sachsen-anhalt.de/themen/ausstellung-justiz-im-nationalsozialismus/.

 

Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel:   0391 567-6235Fax:  0391 567-6187Mail:  presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de

Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz

Landesregierung