Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz
Nationalsozialistische Justiz in Zeitz: Strukturen-Strafverfahren-Einzelfälle - Vorträge im Amtsgericht Zeitz
13.09.2018, Magdeburg – 34
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
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Zeitz (MJ). Im Rahmen des
Begleitprogramms zur Ausstellung ?Justiz im Nationalsozialismus. Über
Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes? gibt es zwei Vorträge, die sich
speziell mit Fällen aus Zeitz und der unmittelbaren Umgebung beschäftigen.
Nationalsozialistische Justiz in Zeitz:Strukturen-Strafverfahren-Einzelfälle
ist das Thema der
Historiker Dr. Daniel Bohse (Magdeburg) und Michael Viebig (Halle), die am
Dienstag,
18. September 2018, 17 Uhr im
Amtsgericht Zeitz, Herzog-Moritz-Platz 1
vortragen
werden.
In
seinem Vortrag stellt Daniel Bohse einige Verfahren vor, in denen das Amtsgericht
Zeitz in der Zeit des Nationalsozialismus gegen Menschen aus der Region
verhandelte. Diese betrafen nicht nur erklärte Gegner des NS-Regimes, sondern
vor allem Menschen, die als unangepasst galten oder gegen eine der zahlreichen
nach Kriegsbeginn erlassenen Verordnungen verstoßen hatten.
Michael
Viebig legt den Fokus in seinem Vortrag auf Prozesse des Sondergerichts Halle.
Es verhandelte u.a. gegen Frauen aus Zeitz, die wegen verbotenen Umgangs mit
Kriegsgefangenen zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden. Exemplarisch für die
Gnadenlosigkeit der NS-Justiz stehen die Fälle des als sogenannter
?Volksschädling? zum Tode verurteilten Kurt Schwager, Werkschutzmann der Brabag
in Zeitz und des am Bergamt beschäftigten Max Timmel, den der Volksgerichtshof
zum Tode verurteilt hatte, weil er Arbeitskolleginnen und Vorgesetzten Briefe
seines Sohnes aus Stalingrad vorgelesen hatte.
Dr.
Daniel Bohse, Jahrgang 1974, ist Leiter der Gedenkstätte Moritzplatz in
Magdeburg. Seit 2008 ist er außerdem Mitgestalter des Ausstellungsprojektes zur
Justiz im Nationalsozialismus auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes
Sachsen-Anhalt. Michael Viebig, Jahrgang 1960, Historiker und Leiter der Gedenkstätte
ROTER OCHSE Halle (Saale), ist wissenschaftlicher Leiter des Projektes.
Die
Vorträge sind Teil der Wanderausstellung zur NS-Justiz auf dem Territorium des
heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Die Ausstellung setzt sich auch mit der Justizgeschichte in Zeitz und der Region
auseinander und ist im Amtsgericht Zeitz noch bis zum 28. September zu besichtigen.
Nähere Informationen
unter www.mj.sachsen-anhalt.de.
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de