Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz
Vorträge im Amtsgericht Bitterfeld-Wolfen - Die Justiz im Nationalsozialismus und die Region Bitterfeld-Wolfen: Strukturen-Strafverfahren-Einzelschicksale
21.09.2017, Magdeburg – 50
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
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Bitterfeld-Wolfen (MJ). Im Rahmen des
Begleitprogramms zur Ausstellung ?Justiz im Nationalsozialismus. Über
Verbrechen im Namen des Deutschen Volkes? gibt es im Amtsgericht Bitterfeld-Wolfen
zwei Vorträge, die sich speziell mit der Region Bitterfeld beschäftigen.
Die Justiz im Nationalsozialismus und die Region Bitterfeld-Wolfen:
Strukturen-Strafverfahren-Einzelschicksale
ist das Thema der
Historiker Dr. Daniel Bohse (Magdeburg) und Michael Viebig (Halle), die am
Dienstag,
26. September 2017, 17:00 Uhrim
Amtsgericht Bitterfeld-Wolfen, Lindenstr. 9
vortragen
werden.
In
seinem Vortrag stellt Daniel Bohse einige Verfahren vor, in denen das Amtsgericht
Bitterfeld in der Zeit des Nationalsozialismus gegen Menschen aus der Region
verhandelte. Diese betrafen nicht nur erklärte Gegner des NS-Regimes, sondern
vor allem Menschen, die als unangepasst galten oder gegen eine der zahlreichen
nach Kriegsbeginn erlassenen Verordnungen verstoßen hatten.
Michael
Viebig legt den Fokus in seinem Vortrag auf Prozesse des Sondergerichts Halle
gegen Fremd- und Zwangsarbeiter, die in Bitterfeld und Umgebung zu Tausenden in
Lagern untergebracht waren und vor allem für die I.G. Farben und die Reichsbahn
tätig waren. In diesem Zusammenhang verhandelte das Gericht auch gegen ein
Ehepaar, das im Lager ?Marie? in Bitterfeld ein Bordell betrieb. Der Vortrag
zeigt, wie die politisch motivierte Rechtsprechung des Sondergerichts der
Stabilisierung der ?Heimatfront? dienen sollte.
Dr.
Daniel Bohse, Jahrgang 1974, ist Leiter der Gedenkstätte Moritzplatz in
Magdeburg. Seit 2008 ist er außerdem Mitgestalter des Ausstellungsprojektes zur
Justiz im Nationalsozialismus auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes
Sachsen-Anhalt. Michael Viebig, Jahrgang 1960, Historiker und Leiter der Gedenkstätte
ROTER OCHSE Halle (Saale), ist wissenschaftlicher Leiter des Projektes.
Die
Vorträge sind Teil der Wanderausstellung zur NS-Justiz auf dem Territorium des
heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Die Ausstellung setzt sich auch mit der Justizgeschichte in Bitterfeld und der Region
auseinander und ist im früheren Gerichtsgefängnis hinter dem Amtsgericht noch
bis zum 19. Oktober
jeweils Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 15 Uhr, Dienstag von 9 bis 17
Uhr und Freitag von 9 bis 13 Uhr besichtigt werden. Auf Grund der Besonderheiten des
Ausstellungsgebäudes muss der Besuch angemeldet werden. Voranmeldungen für
Gruppen sind unter 03493 - 3640 und ag-btf@justiz.sachsen-anhalt.de möglich.
Nähere Informationen
unter www.mj.sachsen-anhalt.de.
Impressum:Ministerium für Justiz und Gleichstellungdes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleDomplatz 2 - 439104 MagdeburgTel: 0391 567-6235Fax: 0391 567-6187Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.deWeb: www.mj.sachsen-anhalt.de