Pressemitteilungen des Ministeriums für Justiz und Verbraucherschutz
Pressepreis ?Rechtsextremismus im Spiegel der Medien?: Journalisten für engagierte Berichterstattung ausgezeichnet
21.01.2016, Magdeburg – 5
- Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Magdeburg (MJ). Der Fernsehjournalist Albrecht Radon (39)
aus Leipzig sowie Justus Bender (34) und Matthias Wyssuwa (33) von der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind Preisträger des Medienpreises
?Rechtsextremismus im Spiegel der Medien?. Der Preis war zum fünften Mal
ausgelobt worden und wird in den Kategorien Hörfunk/Film und Print vergeben.
Ein Sonderpreis geht an den YouTuber ?Tense?, Nicolas Lindken aus Berlin.
Der Medienpreis
?Rechtsextremismus im Spiegel der Medien? ist in diesem Jahr mit insgesamt 3.500
Euro dotiert. Ausgelobt wurde er vom Ministerium für Justiz und Gleichstellung
des Landes Sachsen-Anhalt und dem Deutschen Journalistenverband, Landesverband
Sachsen-Anhalt.
Die Preisträger
werden heute im Rahmen der Gala ?TON ANGEBEN. Gegen rechte Gewalt? im
Schauspielhaus Magdeburg ausgezeichnet, zu der die Landeszentrale für
politische Bildung, das Justizministerium und das Theater Magdeburg gemeinsam
eingeladen haben.
?Journalisten dürfen
nicht abseits stehen, wenn es gilt, Angriffe auf die Demokratie abzuwehren.
Daher wollten wir Kolleginnen und Kollegen ermuntern, sich mit journalistisch
herausragenden Beiträgen um den Preis zu bewerben?, sagt Uwe Gajowski,
amtierender Vorsitzender des DJV-Landesverbands Sachsen-Anhalt.
Justizministerin Professor Angela Kolb-Janssen betonte: ?Wir zeichnen mit
diesem Preis Medienmacher aus, die sich engagiert mit dem Thema
Rechtsextremismus auseinandersetzen.?
Kolb-Janssen sagte,
Journalisten und Journalistinnen aus dem gesamten Bundesgebiet, die für
Zeitungen, Zeitschriften, Internet-Magazine, Hörfunk- und Fernsehanstalten
arbeiten, hätten sich beworben. Sie freue sich über die breite Resonanz.
Die Preisträger des Journalistenpreises
?Rechtsextremismus im Spiegel der Medien 2016? sind:
Kategorie Print (1.500 Euro):
Justus Bender und Matthias Wyssuwa für den Beitrag ?Sie kommen?, erschienen in der ?Frankfurter
Allgemeinen Zeitung? am 15. August 2015
Eine Woche lang die die FAZ-Politikredakteure
Bender und Wyssuwa in das Dorfleben von Häslich in Sachsen eingetaucht. In
dieser Woche kamen 32 Asylbewerber in dem Dorf an. Ihre Reportage beschreibt
nüchtern, was sie erlebt und gehört haben. Es ist eine Geschichte darüber, wie
ein Dorf widerwillig auf die Zuzügler wartet und Gegenwehr organisiert. Ein
Dorf, in dem keiner ?rechts? sein will, aber niemand einschreitet, als der
NPD-Mann in der Runde vor Auschwitz-Vergleichen nicht zurückschreckt. Die
Autoren haben ein Brennglas auf einen kleinen Ort in Deutschland gerichtet.
Ihre Reportage zwingt uns die Frage auf: Wie viel ?Häslich? ist überall in
Deutschland?
Kategorie Fernsehen/Hörfunk (1.500
Euro):
Albrecht Radon für den Fernsehfilm ?Das Dorf
Stresow und sein lieber Neonazi?, erstmals ausgestrahlt in ?MDR exakt? am 8.
Juli 2015.
Im Mittelpunkt des
Beitrags stehen Dennis Wesemann, polizeibekannter Neonazi, der vom
Rechtsextremen dominierte FC Ostelbien Dornburg und das Dort Stresow in
Sachsen-Anhalt, in dem Wesemann Ortschaftsrat ist. Radon spricht mit
Stresowern, die ?kein Problem? darin sehen, dass ein Rechtsextremer
Entscheidungsträger im Ort ist, und solchen, die Angst haben. Der MDR hat
mehrfach über Wesemann berichtet; hier interviewt das Team auch Erwin Bugar,
den Präsidenten des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt und konfrontiert ihn mit Aufnahmen
brutaler Attacken durch Wesemann und weitere Spieler des FC Ostelbien gegen
gegnerische Kicker. Dokumentiert wird auch, wie Schiedsrichter bedroht werden.
Engagierter Journalismus, der etwas bewegt hat: In Folge der
Medienberichterstattung kommt es letztlich zum Ausschluss des FC Ostelbien
Dornburg aus dem Landessportbund.
Sonderpreis
(500 Euro)
Nicolas
Lindken für das Newsformat ?TenseInformes? auf dem YouTube-Kanal TenseMakesSense
?TenseInforms? ist ein YouTube-Newsformat,
das sich in erster Linie an Jugendliche und junge Erwachsene richtet. In den
Sendungen geht es darum, News übersichtlich und für die Zielgruppe relevant
aufzubereiten. Dabei greift YouTuber Nicolas Lindken immer wieder Themen auf
wie ?Wird Pegida jetzt radikal??, bei dem er am 19. Oktober 214 auf Dresden
blickte. Sein Ziel: Themen und politische Entwicklungen gerade solchen
Jugendlichen verständlich zu machen, die eigentlich wenig an Politik
interessiert sind. Das Format wurde im Juli 2014 auf dem YouTube-Kanal
?TenseMakesSense? gestartet und wird in Berlin von Mesh Collective, die im UFA
Lab für den Bereich Education/Bildung verantwortlich sind, mit Unterstützung
der Bundeszentrale für politische Bildung produziert.
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